Demenz: Worauf gilt es bei der Betreuung zu achten?

Der Verlauf einer Demenz schränkt erkrankte Personen in ihrem Alltag immer stärker ein. Sie sind zunehmend auf qualifizierte, externe Hilfe angewiesen. Wir zeigen Ihnen, welche Auswirkungen die krankheitsbedingten, geistigen Beeinträchtigungen auf die Betreuung haben.

Was ist Demenz?

Der Oberbegriff «Demenz» umfasst mehr als 100 verschiedene Krankheiten, welche die Funktion des Gehirns beeinträchtigen. Besonders betroffen sind die geistigen (= kognitiven) Fähigkeiten, wie beispielsweise das Denken, Erinnern, Sprechen, Lernen, Planen und Orientieren. Auch auf die Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und soziale Interaktion kann die Demenz einen Einfluss haben. Somit schränken demenzbedingte Störungen die betroffene Person in ihren alltäglichen und beruflichen Aktivitäten ein.

Auf organischer Ebene führt die Alzheimer-Demenz zu Gehirnveränderungen, die hauptsächlich aus Eiweissablagerungen bestehen – sogenannte Amyloid-Plaques und Neurofibrillenbündeln. Nicht alle Hirnareale sind gleichermassen betroffen:

  • Zu Beginn sind vor allem gedächtnisrelevante Hirnareale betroffen.

  • Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu einem zunehmenden Nervenzellenuntergang. Die Folge ist ein deutlicher Abbau von Hirnsubstanz.

Bin ich dement?

«Verflixt – völlig vergessen!» Jeder Mensch ist ab und zu vergesslich, manche öfter als andere. Fragen Sie sich ab und zu: Habe ich den Herd ausgestellt? Wo sind die Schlüssel? Solche Unsicherheiten sind kein Grund zur Beunruhigung. Tritt die Vergesslichkeit allerdings zunehmend in verschiedenen Alltagsbereichen auf, empfiehlt sich eine Abklärung beim Hausarzt. Auch verändertes Sozialverhalten kann auf eine Demenz hindeuten.

Sie möchten vorerst Ihr Wissen vertiefen? Wir empfehlen Ihnen die fachkundige Broschüre von Alzheimer Schweiz: «Vergesslich? Eine Abklärung hilft weiter.»

Kann Demenz geheilt werden?

Reversible Demenzformen können durch eine geeignete Behandlung teilweise oder ganz geheilt werden. Beispiele hierfür sind eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein Vitamin-B12-Mangel, welche zu Demenz führen können.

Bei einer irreversiblen Demenz ist das Gehirn direkt erkrankt. Diese Krankheiten lassen sich bis heute nicht heilen oder aufhalten. Bekannte, irreversible Formen sind:

  • Alzheimer-Demenz

  • Vaskuläre Demenz

  • Lewy-Körperchen-Demenz

  • Frontotemporale Demenz

  • Parkinson-Demenz

Dank passenden Therapien können Symptome gemildert und die Selbständigkeit der Betroffenen länger bewahrt werden. Hierfür braucht es allerdings eine frühe und fachärztliche Diagnose. Weiterführende Informationen zur Abklärung und Diagnose finden Sie bei Alzheimer Schweiz.

Ab welchem Alter steigt das Demenzrisiko?

Bis heute sind die Auslöser einer Demenzerkrankung nicht gänzlich geklärt. Die Wissenschaft geht von einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren aus. Hierbei ist das Alter der grösste Risikofaktor:

  • Vor dem 60. Lebensjahr ist eine Demenz äusserst gering

  • Ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt sich das Demenenzrisiko ca. alle fünf Jahre

 Wie häufig tritt die Demenzerkrankung in der Schweiz auf?

Aktuell leben in der Schweiz rund 150'000 demenzkranke Menschen. Jährlich kommen gemäss dem Bundesamt für Gesundheit BAG etwa 32'200 Neuerkrankungen hinzu. Somit erkrankt alle 16 Minuten jemand neu an Alzheimer oder einer anderen Demenzform. Weitere Zahlen zur Demenz in der Schweiz:

  • 66 % der Personen mit Demenz sind Frauen

  • Über 7‘700 Menschen (ca. 5 % aller Menschen mit Demenz) erkranken vor dem 65. Lebensjahr

  • Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 315‘400 Menschen an Demenz erkrankt sein

Wie kann ich das Risiko einer Demenzerkrankung verkleinern?

Risikofaktoren wie Geschlecht, Genetik und Alter lassen sich nicht beeinflussen. Im Hinblick auf die beeinflussbaren Risikofaktoren – wie zum Beispiel der Lebensstil – lauten die Empfehlungen:

  • Gesunde Ernährung (viel Gemüse und Fisch, Mässigung der Zucker- und Salzzufuhr)

  • Vermeiden von Übergewicht, Bluthochdruck und zu hohen Blutfettwerten

  • Verzicht aufs Rauchen

  • Regelmässige körperliche Aktivitäten

  • Aktive Erhaltung der geistigen Wendigkeit

  • Pflege des sozialen Beziehungsnetzes

Unser Tipp: Beginnen Sie mit diesen Massnahmen möglichst früh. Denn je länger Sie diese Empfehlungen umsetzen, desto wirkungsvoller können Sie sich entfalten.

Was hilft Menschen mit Demenz?

Neben der frühen Diagnose und der medizinischen Behandlung sind für Demenzerkrankte psychosoziale Massnahmen besonders wertvoll. Dies sind vernetzte Aktivitäts-, Unterstützungs- und Betreuungsangebote. Sie fördern die Lebensqualität von Erkrankten, ihren Angehörigen und auch allen anderen Hilfeleistenden.

Worauf muss ich bei der Betreuung besonders achten?

Im Zentrum steht die zu betreuende Person. Die qualitativ gute Pflege und Betreuung müssen auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein:

  • Betreuende und Pflegende begegnen Menschen mit Demenz mit einer wertschätzenden Grundhaltung.

  • Sie nehmen die Einzigartigkeit jeder Person wahr und würdigen diese.

  • Sie erhalten und stärken die Fähigkeiten und die Unabhängigkeit der Person durch Kenntnis der Lebensgeschichte, individuellen Bedürfnisse und Vorlieben sowie ihrer kulturellen und spirituellen Identität.

Dank Verständnis und Einfühlungsvermögen können Verhaltenssymptome wie etwa Aggressivität als Ausdruck von Bedürfnissen der kranken Person verstanden werden. Dies erleichtert das Zusammenleben von Betreuungspersonen und Erkrankten enorm.

Wie kann ich die Selbständigkeit aufrechterhalten?

Demenzerkrankte brauchen vielseitige Unterstützung im Alltag, um mit den Folgen ihrer Krankheit umgehen zu können. Hierzu gehört insbesondere:

  • Das Erhalten und Fördern der beeinträchtigten, geistigen Fähigkeiten

  • Das Schaffen eines vertrauten Rahmens für mehr psychisches Wohlbefinden

  • Therapien und weitere Aktivitäten, um Begleitsymptome von Demenz wie Angst, Depressionen, Wahnvorstellungen oder Verhaltensstörungen vorzubeugen oder sie zu mildern (als Alternative oder zusätzlich zu Medikamenten)

Eine dementsprechend umfassende Betreuung und Behandlung erhöht die Chance, dass erkrankte Personen möglichst lange selbstbestimmt und wie gewohnt leben können.

Wie können Angehörige entlastet werden?

Rund 60 Prozent der Personen mit Demenz leben Zuhause. Zusätzlich zu den Erkrankten, sind in der Schweiz rund 450’000 Personen unmittelbar von einer Demenzerkrankung betroffen. Dazu zählen betreuende Angehörige, Familienmitglieder, Freunde und andere Nahestehende. Sie alle brauchen Unterstützungsangebote:

  • Aufklärung über die Auswirkungen der Krankheit sowie Schulung im Umgang mit Menschen mit Demenz.

  • Hilfestellungen für betreuende Personen, wie sie mit Belastungen umgehen, die eigene Gesundheit schonen und mit Gefühlen wie Scham, Schuld und Trauer klarkommen.

  • Weitere Angebote wie die Begleitung Zuhause, Tagesstätten oder Ferienplätze für die Kranken entlasten pflegende Angehörige erheblich.

Wo finde ich kompetente Fachkräfte für die Betreuung?

Die Pflege, Betreuung und Aktivierung eines Menschen mit Demenz sind anspruchsvoll. Angehörige brauchen Zugang zu Beratung und Unterstützung. Heutzutage gibt es zahlreiche Stellen, an die Sie sich wenden können:

  • Haus- und Spezialärzte

  • Memory Clinic und andere spezialisierte Institutionen

  • Spitex und weitere ambulante Pflegeorganisationen

  • Bildungszentren sowie Alzheimer Schweiz mit ihren demenzspezifischen Angeboten (beispielsweise Selbsthilfegruppen)

  • Spezialisierte Institutionen mit temporären Entlastungsangeboten für Betreuende oder mit Langzeitangeboten für Menschen mit Demenz

Tipp: Achten Sie bei der Wahl Ihrer Betreuungslösung auf eine optimale, fachübergreifende Unterstützung. Dies umfasst die Koordination und Zusammenarbeit aller Dienstleistenden.

Sie suchen Unterstützung bei der Betreuung einer nahestehenden Person?

Das Suchen und Engagieren einer Betreuungsperson für Demenzerkrankte ist eine aufwühlende und verantwortungsvolle Aufgabe.

Vertrauen Sie auf unsere ausgezeichneten Referenzen und langjährige Expertise. Als Geschäftsführerin bin ich seit 2005 für Seniorinnen und Senioren mit Demenzerkrankungen da. Hand in Hand, arbeiten wir erfolgreich mit medizinischen Fachkräften zusammen. Somit ist eine umfassende Betreuung und Pflege sichergestellt – für mehr Wohlbefinden und Selbständigkeit. Das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse liegt mir dabei ganz besonders am Herzen. Gerne zeige ich Ihnen beim persönlichen Kennenlernen auf, wie wir Ihnen oder Ihren Liebsten ein erfülltes Leben im Alter ermöglichen.

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